Vitamine und Sport für eine starke Körperabwehr

Tagtäglich sind wir von Keimen umgeben, die versuchen, in unseren Körper einzudringen. Das Immunsystem fungiert als Schutzschild und wehrt äußere Einflüsse normalerweise zuverlässig ab. Um die Körperabwehr zu stärken, müssen wir allerdings etwas beitragen: ausgewogene Ernährung und viel Bewegung.

Es ist von Geburt an ein wichtiger Teil von uns und hochkomplex: unser Immunsystem. Es umfasst viele Organe und einzelne Zellen wie die Haut und Schleimhäute, die Lymphknoten, die Milz, das Knochenmark und die Mandeln. Nase, Rachen und Darm sind für Infektionserreger besonders beliebte Kontaktpunkte, um den Organismus anzugreifen. Dementsprechend stark ist an diesen Körperstellen der Abwehrmechanismus.

Unser Körper kann dabei genau unterscheiden, welche sogenannten Mikroben schädlich sind und welche gesundheitsfördernd. Zu den Schädlichen gehören Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten, zu den Guten beispielsweise Darmbakterien. Grundsätzlich sind diese unsichtbaren Lebewesen normaler Bestandteile unserer Umgebung – selbst auf gut geputzten Toilettendeckeln befinden sich rund 150 Keime pro Quadratzentimeter. Ob sie Infektionspotential haben, entscheidet jedoch unser Gesundheitszustand.

Starkes Immunsystem hält Krankheitserreger auf Abstand

Greifen Krankheitserreger unseren Körper an, werden die Abwehrzellen aktiv. Das geschieht so automatisch, dass wir viele Infektionen gar nicht bemerken. Ist unser Immunsystem allerdings geschwächt etwa durch Stress, häufigen Alkohol- und Nikotinkonsum oder schlechte Ernährung haben Erreger leichten Zugriff. Unser Immunsystem benötigt dann mehr Zeit, um die Beschwerden zu bekämpfen: Husten, Schnupfen, Heiserkeit oder sogar Fieber sind typische Begleiterscheinungen.

So unangenehm Erkältungen und grippale Infekte sind, sie sind fester Teil des Abwehrmechanismus und unterstützen den Körper dabei, die Erreger wieder loszuwerden. Das Besondere an unserem Immunsystem: Es hat ein Langzeitgedächtnis. Kehrt ein bekannter Erreger wieder, greift die “erworbene Abwehr” und schickt einen auf den spezifischen Erreger angepassten Antikörper in Form von weißen Blutkörperchen los. Ähnlich funktionieren übrigens auch Impfungen – sie bringen den Körper dazu, einen Vorrat an gängigen Abwehrstoffen anzulegen. Im Umkehrschluss bedeutet das allerdings auch, dass neue oder “erfahrene” Erreger genauso wie chronisch entzündliche Prozesse (Autoimmunerkrankungen wie Diabetes I, Multiple Sklerose oder Rheumatoide Arthritis) das Immunsystem an seine Grenzen bringen können. Dann greift der Körper fälschlicherweise sein eigenes System an. Auch bei Allergien reagiert das Abwehrsystem manchmal übertrieben und verteidigt den Körper, wo gar kein Angreifer ist.

Alltagstipps: Gesunde Ernährung, Entspannung und Sport

Es ist also schwer, sich komplett vor Erkrankungen zu schützen. Bis zu fünf “kleine” Infekte pro Jahr, etwa Erkältungen, Magen-Darm-Infekte oder Mandelentzündungen, sind bei Erwachsenen sogar normal. Das gilt vor allem für den Winter: Wenn Leute um uns herum ständig husten und schniefen, die Hygiene vernachlässigt wird und wir viel Zeit in warmen, geschlossenen Räumen verbringen. Bei Kindern sieht es etwas anders aus. Ihr Immunsystem ist zunächst durch die Antikörper der Mutter geschützt, dann muss es schlichtweg noch lernen; acht Infekte pro Jahr sind unbedenklich.

Dennoch gibt es ein paar Hilfsmittel, die sich schnell in den Alltag integrieren lassen und die Funktion des Immunsystems stützen. Eine große Rolle spielt dabei eine ausgewogene Ernährung. Frisches Obst mit den essentiellen Vitaminen A, D und E decken den täglichen Nährstoffbedarf an Eisen und Zink. Ebenso wichtig ist Entspannung durch Methoden wie Meditation, Massagen oder Yoga. Auch regelmäßige Saunagänge können helfen, denn die Kombination aus Schwitzen und Kältereize härten uns nachweislich ab. Und dann ist da noch das unbestrittene Thema Bewegung: Sport hat eine schützende Wirkung und sollte mehrmals die Woche in moderatem Maße integriert werden. Schon mit 30 Minuten Bewegung pro Tag kann man das Ansteckungsrisiko senken, egal mit welcher Art von Workout. Schlafmangel von sechs Stunden und weniger kann das Infektrisiko hingegen um das Zwei- bis Vierfache erhöhen.

Ansonsten gilt:

  • Nichts unabgedeckt im Kühlschrank lagern und die Temperatur auf 5 Grad Celsius stellen.
  • Räume immer ausreichend lüften.
  • Zahnbürsten alle sechs Wochen, nach Krankheit sofort, wechseln.
  • Die Toilettenspülung erst bei geschlossenem Deckel betätigen.
  • Regelmäßig und gründlich die Hände waschen. Hände sind die größte Erregerquelle.
  • Haushaltsgegenstände regelmäßig reinigen, vor allem auf der Fernbedienung sammeln sich viele Keime.

 

Oktober 2019 | Redaktion: Catrin Schreiner | sprachwürdig