Risikofaktor Bewegungsmangel – Ein unterschätztes, aber ernstzunehmendes Zivilisationsphänomen

Im internationalen Vergleich schneidet Deutschland im Hinblick auf ausreichend Bewegung im Alltag erschreckend schlecht ab. 44% der Frauen und 40% der Männer über 18 Jahre bewegen sich zu wenig. Bei Jugendlichen sind die Zahlen noch schlechter. Hier leiden rund 88% der Mädchen und 80% der Jungen an Bewegungsmangel.

Dabei hat Bewegungsmangel verheerende Folgen: in den nächsten zehn Jahren könnten aus diesem Grund fast 500 Millionen Menschen erkranken, warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Besonders die wohlhabenden Länder, wozu auch Deutschland gehört, sind gefährdet. Menschen in ärmeren Ländern bewegen sich im Durchschnitt deutlich mehr.

Die Corona Pandemie hat den ungesunden Trend zur Bewegungsfaulheit immens befeuert. Die anhaltenden Kontaktbeschränkungen und der Zunahme von Homeoffice sind nur einige der Gründe, die den noch weiter angestiegenen Bewegungsmangel begründen können.

Der Arbeitsmarkt und seine Herausforderungen an die Gesundheit

Unsere Berufswelt ist häufig von sitzenden Tätigkeiten dominiert. Zwar hat sich seit 1991 die durchschnittliche Anzahl der Arbeitsstunden in Deutschland minimal reduziert, die Produktivität pro erwerbstätige Person ist aber deutlich gestiegen.

Da die gesundheitsschädlichen Auswirkungen von Bewegungsmangel hinreichend bekannt sind, setzen immer mehr Unternehmen ihren Fokus darauf, Gesundheitsmaßnahmen für die Mitarbeitenden aktiv in die Firmenkultur zu integrieren. Angefangen von einem ergonomischen Arbeitsumfeld bis hin zu Sport- und Fitnessangeboten steigt die Anzahl der Maßnahmen, um Bewegungsmangel entgegenzuwirken. Es lässt sich schnell in Zahlen berechnen: Krankheitsbedingter Ausfall aufgrund von Bewegungsmangel schadet mittelfristig nicht nur dem Unternehmen, sondern letztlich dem gesamten Gesundheitssystem, was wiederum auch die Kosten für Unternehmen in die Höhe treibt. Es gibt Prognosen, dass bei gleichbleibendem Mangel an Bewegung weltweit bis 2030 ca. 300 Milliarden US-Dollar Kosten aufgrund von Folgeerkrankungen auf die jeweiligen Volkswirtschaften zukommen werden.

Wieso ist Bewegungsmangel so gefährlich?

Bewegungsmangel zählt zu den wohl am meisten unterschätzten Gesundheitsrisiken. Das Sterberisiko bei Bewegungsmangel steigt in einem Zeitraum von 20 Jahren um 56% an. Besonders schockierend werden diese Zahlen im direkten Vergleich zu ebenfalls bekannten Risikofaktoren: Das Sterberisiko für Raucher liegt bei 52%

  • Das Sterberisiko bei ungesunder Ernährung liegt bei 31%
  • Das Sterberisiko bei hohem Alkoholkonsum liegt bei 26%

Laut Angaben der WHO sterben pro Jahr rund 600.000 Menschen in Europa an den Folgen von Bewegungsmangel.

  • Adipositas (Fettleibigkeit) und alle Folgeerkrankungen
  • Osteoporose
  • ein höheres Verletzungsrisiko (schlechte Körperkoordination)
  • Schwächung des Immunsystems und eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte
  • ein erhöhtes Allergierisiko
  • Verlangsamung des Stoffwechsels
  • reduzierte Durchblutung
  • Verstopfungen, Darmgeräusche sowie weitere Verdauungsprobleme
  • Begünstigung von Krampfadern und Thrombosen

Stresserkrankungen und ein Bewegungsmangel gehen ebenfalls oftmals Hand in Hand. Der Körper kann ausgeschüttete Stresshormone ausschließlich über Bewegung abbauen. Fehlt dieser Ausgleichsmechanismus, setzt der Stress mit all seinen Auswirkungen auf den Stoffwechsel dem Organismus neben dem Bewegungsmangel zusätzlich zu.

 

Gesundheit und der innere Schweinehund

Verschiedenste Studien zeigen auf, dass bereits moderate körperliche Aktivität zur Senkung der Sterblichkeitsrate beiträgt. Versuchspersonen mit metabolischem Syndrom und körperlicher Inaktivität weisen eine höhere Mortalitätsrate auf als solche, die körperlich aktiv sind.

Bewegung ist ein elementarer Faktor für die physische und psychische Gesundheit. Wird der Körper nicht ausreichend bewegt, kann dies schnell zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen.

Warum entscheiden sich trotzdem so viele Menschen gegen eine gesunde aktive Lebensweise?

Was steckt hinter den unzähligen Ausreden, die jeder kennt?

•             „Ich habe noch so viel zu tun!“

•             „Ich bin zu müde von dem langen Arbeitstag im Büro.“

•             „Ich habe schreckliche Kopfschmerzen und fühle mich heute nicht so gut.“

•             „Ich hätte nur eine halbe Stunde Zeit Sport zu treiben, das lohnt sich doch gar nicht.“

•             „Morgen fange ich mit Sport an.“

Einen aktiven Lebensstil zu führen ist keine Sache, die einfach so nebenbei passiert, es ist eine bewusste Entscheidung. Diese Entscheidung gefällt dem inneren Schweinehund meistens nicht – aber hey, wer trifft hier die Entscheidungen? Der Hund oder du?

 

Wie kann ich meinen Alltag gezielt aktiver gestalten?

Schon kleine Veränderungen können dabei helfen, den eigenen Alltag mit mehr Bewegung zu gestalten. Kurze Strecken können problemlos zu Fuß gegangen werden – lass das Auto öfters mal ganz bewusst stehen. Nutze grundsätzlich Treppen statt eines Aufzugs. Oh ja – da merkt man sehr schnell, für wie viele Stockwerke die Puste reicht bzw. wie es um die eigene Kondition beschaffen ist. Parke so weit wie möglich vom Eingang des Supermarkts entfernt. Jeder Schritt zählt!

Schon diese Kleinigkeiten, die sich über den ganzen Tag verteilen lassen, bringen mehr Bewegung und damit mehr Vitalität ins Leben. Die meisten Handys verfügen über einen Schrittzähler, teste Dich selbst! Wie viele Schritte am Tag läufst du heute? Wie kannst du dich steigern?

Regelmäßige Trainingseinheiten spielen auch eine wichtige Rolle. Schon moderate Belastungseinheiten helfen, Stoffwechsel und Muskulatur zu stimulieren. Entscheide dich, eine halbe Stunde am Tag eine Trainingseinheit zu absolvieren – 30 Minuten für ein besseres Leben. Verabrede dich mit Freunden zu geplanten Bewegungseinheiten. Ob ein Spaziergang, ein Fitnesskurs oder gemeinsames Training, du wirst sehen, die Ausreden werden deutlich schwerer. Das Milon-Training eignet sich z.B. als ergänzende Fitnesseinheit perfekt – hier absolvierst du innerhalb von 35 Minuten ein vollständiges Ganzkörpertraining.

 

Und was sagt der innere Schweinehund dazu?

 

Ganz ehrlich, er hasst uns. Denn wir helfen dir gerne dabei, mehr Bewegung und Vitalität in dein Leben zu bringen.

 

Mit sportlichen Grüßen,

Estelle Rahn vom Curati Team